Teaser Auf Spurensuche in Gesprächen

ZEIT FÜR MICH

17. Januar 2017 / Allgemein
Resilienz

Anfang Januar habe ich das gemacht, was ich mir jedes Jahr ein- bis zweimal jährlich gönne: eine kleine Auszeit nur für mich ganz alleine: 24h am Tag machen, was ich will! Nur nach MEINEN Bedürfnissen leben, auf niemanden Rücksicht nehmen müssen, einfach sein. Bei mir heisst das: lesen, Massagen, gut essen, schlafen. Göttlich! Haben Sie das auch schon ausprobiert? Ich kann es von ganzem Herzen empfehlen.

Bei mir ist immer viel los: 80% arbeiten, zwei Mädchen von 5 und 7, mein Mann, meine sonstige Familie, Sport, meine Freundinnen usw. – also ein durchgetaktetes Programm, das zurzeit noch „erweitert“ wird durch einen Umbau des von uns gekauften Hauses und dem Umzug im Februar. Sie können also sicher nachvollziehen: langweilig wird es mir grundsätzlich nicht… Und ich will mich auch nicht beklagen: ich liebe mein Leben, so wie es ist.

Aber auch ein Stress-Coach ist nicht immer relaxed, kommt manchmal an die Grenzen – interessanterweise häufiger wegen der Kinder (die ich ja eigentlich liebe) als wegen meiner Arbeit. Denn mein Programm – wenn ich nicht arbeite – ist stark durch ihre Bedürfnisse beeinflusst. Mit gewissen Grenzen ist das auch gut so. Aber ich spüre nach ein paar Monaten immer das grosse Bedürfnis, dass für eine Weile mal nur MEINE Bedürfnisse zählen. Und dann weiss ich: es ist wieder Zeit für meine „me time“!

 

24h am Tag tun und lassen, was ich will!

2,5 Tage ist meine Auszeit jeweils lang resp. kurz (wenn man es genau nimmt). Ich fahre für zwei Nächte in ein Wellnesshotel nicht allzu weit weg von Zürich – und zwar ganz alleine. Ich habe gute Freundinnen, mit denen ich sehr gerne Zeit verbringe – aber nicht während meiner Auszeit. Denn dann koste ich aus, was in meinem hektischen Alltag ganz klar zu kurz kommt: 24h am Tag tun und lassen, was ich will! Und ehrlich gesagt, könnte ich das nicht tun, wenn ich während meiner Auszeit noch auf jemanden anderen als mich Rücksicht nehmen müsste.

Abgesehen von meinen gebuchten Massagen (jeden Tag mindestens eine) und meinen Telefonaten mit meinen Mädels und meinem Mann sind die zweieinhalb Tage zeitlos. Wenn ich Lust habe, lese ich stundenlang (meistens mehrere Bücher in dieser kurzen Zeit). Denn für eine Lektüre bin ich zuhause abends meistens zu müde, obwohl ich ohne Bücher nicht sein könnte. Dann gibt es da noch das Wellness- und Sportangebot des Hotels, das ich nutze – oder eben auch nicht. Und der Genuss (für mich wichtig) kommt auch nicht zu kurz: gutes Essen und guter Wein, das Dinner immer in meinem Hotelzimmer ganz alleine. Und schlafen, wann mir gerade zumute ist danach – und ohne, dass mich jemand weckt… Einfach göttlich!

 

Auf sich selber zurückgeworfen sein

Vielleicht denken Sie jetzt: zweieinhalb Tage ganz alleine – ist das nicht schwierig? Für mich ist dieser Rückzug immer sehr erholsam. Gleichzeitig gibt er mir die Möglichkeit, mal wirklich ohne äussere Einflüsse auf meine inneren Bedürfnisse zu hören und wieder mal über Dinge nachzudenken, für die ich sonst keine Zeit habe oder mir die Zeit nicht dafür nehme. Wieder mal nur bei mir sein, meine Mitte finden. Das löst bei mir immer persönliche Prozesse aus, die schon etwas anstrengend, aber gleichzeitig auch klärend und belebend sind. Ich freue mich danach auch wieder sehr auf meine Kinder. Und Ihnen und meinem Mann tut die intensive Zeit zu dritt auch immer gut. Eine win-win-Situation!

Lust bekommen auf „me time“? Ich würde mich freuen. Es muss ja nicht das gleiche Programm wie bei mir sein – mein Mann z.B. fährt jeden Frühling mit seinen Mannschaftskollegen fünf Tage zum Tennis spielen ins Tirol. Geniessen Sie Ihre Auszeit aus vollen Zügen, was auch immer Sie machen!

 

© Claudia Kraaz

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