Teaser Auf Spurensuche in Gesprächen

Wenn gut nicht gut genug ist

13. November 2018 / Allgemein
Resilienz

Perfektionismus ist – gemäss meiner Coaching-Erfahrung – einer der Hauptgründe, wieso Menschen in Stress kommen. Wir wollen alles 1000% richtig machen. Aber was bringt uns das? Nicht viel. Es schadet uns sogar: wir brauchen viel zu viel Zeit für eine Sache und haben nicht genügend Zeit für andere Dinge. Perfektionisten haben auch Mühe, überhaupt etwas zu starten und zu entscheiden. Denn es könnte ja nicht perfekt sein…

Das Human Capital Care Magazin hat in einer Umfrage nach dem häufigsten Stress-Grund das gleiche festgestellt wie ich in meinen Coachings: die eigenen Ansprüche werden von 23% der Befragten als häufigster Stress-Faktor genannt. Klar hat der Chef auch seine Erwartungen und gibt einem Ziele vor. Aber wir setzen dann noch einen oben drauf und scheitern dann logischerweise immer wieder. Die Suche nach dem Perfekten ist „eine Jagd, die nie aufhört“, wie www.karrierebibel.de es so schön formuliert. Denn niemand wird je in allen Bereichen perfekt sein!!!

Wie kommt es dazu, dass wir uns also selbst sabotieren? Wieso ist gut nie gut genug? Damit Sie das besser verstehen, möchte ich Ihnen zuerst erläutern, was denn einen Perfektionisten „auszeichnet“:

 

 

Sie mögen jetzt zurecht sagen, dass ich hier ein extremes Bild zeichne. Aber sehr viele von uns haben einen vielleicht etwas abgeschwächten Hang zum Perfektionismus (wenn das für Perfektionisten überhaupt geht…).

 

Gut ist besser als perfekt

Es gibt zugegebenermassen Berufe, in denen „man es zu etwas bringen kann, wenn man ein absoluter Qualitätsfanatiker ist“, wie der Psychotherapeut Rolf Merkle zurecht bemerkt. Wenn wir in ein Flugzeug steigen oder uns operieren lassen, sind wir darauf angewiesen, dass möglichst keine Fehler passieren. Aber das gilt nicht für alle Berufe und schon gar nicht für unser Privatleben.

Was kann man denn nun konkret gegen diese Selbstausbeutung tun:

 

 

Es geht darum zu lernen, dass Sie in jeder Situation selber bewusst entscheiden können, wie viel Einsatz Sie leisten wollen und wann Sie sich sagen: jetzt reicht’s. Klar, schaffen Sie das nicht von heute auf morgen. Das ist ein schwieriger Prozess, aber er lohnt sich. Sie werden gelassener und souveräner. Viel Erfolg auf dem Weg zur Erkenntnis „gut ist gut genug“!

 

©  Claudia Kraaz

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