Teaser Auf Spurensuche in Gesprächen

NEUE GEWOHNHEITEN ETABLIEREN

11. September 2018 / Allgemein
Resilienz

In meinem letzten Blog (Link) habe ich Ihnen erläutert, wieso wir Menschen Gewohnheitstiere sind und weshalb es schwierig ist, die Gewohnheitsschlaufe zu durchbrechen. Es braucht also viel Aufwand und Hartnäckigkeit, um Verhaltensmuster abzulegen und – das Wichtigste dabei – sie durch neue zu ersetzen. Heute erkläre ich Ihnen, wie das funktioniert, und gebe Ihnen praktische Tipps dazu.

„Eine Angewohnheit kann man nicht aus dem Fenster werfen. Man muss sie die Treppe hinunterboxen, Stufe für Stufe,“ sagte schon Mark Twain. Machen Sie sich also darauf gefasst: es wird kein Zuckerschlecken, um beim Schokoladebild vom letzten Blog zu bleiben. Es braucht in erster Linie einmal ganz viel Zeit – im Durchschnitt 66 Tage, wie die Wissenschaftler des University College London herausgefunden haben. Allerdings war die Spannbreite riesig: die Probanden brauchten zwischen 18 und 254 Tage, um eine neue Gewohnheit zu etablieren. Heute nun mehr dazu, wie Sie dies am besten machen und was Sie dabei unterstützt – also faktisch: wovon es abhängt, wie gut Sie das schaffen und wie lange Sie brauchen werden.

Wie ich schon im letzten Blog angetönt habe, ist es entscheidend, nicht einfach eine schlechte Gewohnheit abzulegen, sondern sie durch eine neue zu ersetzen, die einem die gleiche Belohnung bringt. Um beim Schokoladen-Beispiel vom letzten Mal zu bleiben: also den Schokolade-Konsum durch eine andere Gewohnheit zu ersetzen, die einem auch entspannt. Was diese neue Gewohnheit sein könnte, ist individuell – das muss also jeder selber herausfinden. Wichtig dabei ist nur, dass sie keine schlechte ist, wie es vielen Rauchern passiert, die aufhören zu qualmen, aber dafür mehr Süsses essen – mit dem Resultat, dass sie zunehmen.

 

Drei Phasen

Der deutsche Coach Ivan Blatter hat drei Phasen festgestellt,  bis eine alte Gewohnheit abgelegt und eine neue etabliert ist:

 

  1. Startphase: aus einer alten Gewohnheit ausbrechen und eine neue schaffen. Obwohl das Energie braucht, ist das zu Beginn häufig nicht so schwierig, weil man stark motiviert ist.
  2. Widerstand: man hat sich noch nicht ganz von der alten Gewohnheit gelöst, und die neue ist noch nicht ganz etabliert. Der Startschwung hat nachgelassen, und die positiven Effekte sind noch zu klein. Es braucht einen starken Willen, um die neue Gewohnheit jeden Tag weiter einzuüben. Dies ist also die gefährlichste Phase.
  3. Etablierung: die alte Gewohnheit ist zwar noch nicht vergessen, aber langsam wird die neue Gewohnheit normal und wird schrittweise etabliert. Mehr und mehr muss man nicht mehr bewusst jeden Tag daran denken, die neue Gewohnheit zu trainieren. Sie wird mit der Zeit zum neuen Automatismus.

 

Hilfreich ist bei diesem Prozess, sich folgende Fragen zu stellen, bevor man beginnt (gemäss dem Jobportal www.karrierebibel.de und dem österreichischen Projektmanager Ewald Müller):

 

Wie Sie diesen Fragen entnehmen können, ist die Vorbereitung entscheidend. Dass man sich spontan etwas vornimmt, ist nämlich der Hauptgrund, wieso nur 12% der Neujahrsvorsätze in die Tat umgesetzt werden.

 

Was Ihnen hilft

Zum Schluss noch ein paar konkrete Tipps, die Sie hoffentlich bei der Änderung Ihrer Gewohnheiten unterstützen:

 

 

Horaz hat einmal gesagt: „Die Gewohnheit ist ein Tyrann.“ Ich hoffe, diese zwei Blogbeiträge zum Thema Gewohnheiten ändern helfen Ihnen, Ihren Tyrannen zu besiegen! Dabei wünsche ich Ihnen viel Durchhaltevermögen und Erfolg.

 

©  Claudia Kraaz

Buch: Claudia Kraaz – Nachhaltig leistungsfähig bleiben
Nachhaltig leistungsfähig bleiben – Praxis-Tipps für den Business-Marathon

Jetzt bestellen