Teaser Auf Spurensuche in Gesprächen

BEWEGUNG KILLT STRESS

02. August 2016 / Allgemein
Resilienz

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Die Wissenschaft ist sich einig: Sport ist im doppelten Sinne gut gegen Stress. Wenn Sie sich bewegen, wird nämlich das Hauptstresshormon Cortisol abgebaut, und gleichzeitig werden die Glückshormone Endorphin und Serotonin ausgeschüttet. Die Anspannung geht zurück, und ein positives Gefühl stellt sich ein. Die grösste Wirkung hat diesbezüglich mässiger Ausdauersport, aber es lohnt sich auch, sich im Alltag regelmässig zu bewegen.

In der Steinzeit war der Stress für unsere Vorfahren gross. Jederzeit konnte ein Säbelzahntiger um die Ecke kommen und einen töten. Die Stress-Reaktion war „fight or flight“ – kämpfen oder fliehen. In beiden Fällen handelt sich um Bewegung. Dadurch wurden die durch die Reaktion ausgeschütteten Stresshormone – insbesondere das Cortisol – wieder abgebaut. Puls, Herzschlag und Blutdruck beruhigten sich. Die Muskeln konnten sich entspannen, und der Körper regenerierte sich wieder. Das ist wichtig, damit der Stresspegel nicht immer weiter ansteigt und sich chronische Krankheiten entwickeln können.

Und heute? Bewegen wir uns auch noch so viel wie unsere Vorfahren aus der Steinzeit? Nicht wirklich. Viele von uns sind zu „Couch Potatoes“ geworden. Denn auf den ersten Blick scheint es so viel entspannender zu sein, sich nach einem anstrengenden Arbeitstag aufs Sofa zu legen, anstatt sich nochmals anzustrengen. Dies täuscht jedoch. Zwar fährt der Körper auch auf der Couch Atmung, Blutdruck und Herzschlag herunter, doch die Muskulatur steht noch unter Spannung, und die zuvor ausgeschütteten Stresshormone zirkulieren weiterhin im Körper. Was hilft, ist Bewegung. Denn die Stresshormone werden dadurch viel schneller und stärker abgebaut als durch Beine hochlagern und Nichtstun.

 

Glückshormone dank Bewegung

Und es gibt einen zweiten positiven Effekt, wenn man nicht auf der faulen Haut liegt: durch Bewegung werden nämlich die Hormone Endorphin und Serotonin produziert, welche die Stresshormone neutralisieren und gleichzeitig ein Glücksgefühl auslösen. Vielleicht kennen die Ausdauersportler unter Ihnen dieses Flow-Gefühl, das durch eine mässige Anstrengung (also nicht übertreiben) von idealerweise 30 bis 60 Minuten ausgelöst wird. Man ist nach der körperlichen Betätigung nicht nur entspannt, sondern auch richtig beschwingt.

Wichtig dabei ist, dass der Sport auch Spass macht. Kreieren Sie sich nicht noch weiteren Leistungsdruck, sondern gehen das Ganze spielerisch an, z.B. indem Sie beim Joggen nicht ein fixes Ziel anpeilen oder immer auf die Uhr schauen. Und balancieren Sie im Wald einmal über die Baumstämme. Dadurch wird der Körper ganzheitlich gefordert, ohne dass eine messbare Leistung erbracht wird.

Apropos Wald: Bewegung im Freien ist besonders gesund. Denn dann wird noch Vitamin D ausgeschüttet, und die Farbe grün und die frische Luft wirken ebenfalls stressabbauend. Bereits fünf Minuten in einem grünen Umfeld haben nachweislich einen positiven Effekt auf unsere Psyche, wie eine Studie an der University of Essex nachgewiesen hat.

Meine Leidenschaft: das Tanzen

Oder machen Sie es wie ich und gehen tanzen. Tanzen strengt an, verbrennt Kalorien und macht riesig Spass (wenigstens für so Angefressene wie ich). Zudem ist man im Moment und denkt nicht an Alltagssorgen, und die ästhetischen Bewegungen stärken das eigene Körpergefühl.

Aber auch Sportmuffel können das Stresshormon abbauen. Und zwar einfach, indem sie Bewegung in ihren Alltag einbauen: die Rolltreppe oder den Lift auslassen, eine Tramstation früher aussteigen oder bei stundenlangem Sitzen immer wieder mal aufstehen und sich kurz dehnen oder strecken. Also keine Ausrede mehr: let’s get moving!

 

© Claudia Kraaz

 

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