Was macht ein Team erfolgreich?
In einem tollen Team zu arbeiten, macht Spass und bringt Erfolg. Denn das Ergebnis guter Teamarbeit ist mehr als die Summe der Einzelleistungen aller Mitglieder. Doch was sind die Voraussetzungen, damit ein Team gut funktioniert und eine Top-Leistung erzielen kann? Es braucht ein gemeinsames Ziel und klare Regeln für eine optimale Zusammenarbeit. Zudem muss eine Kultur der Innovation und des Miteinanders geschaffen werden.
Wie sagte schon Aristoteles: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“: 1 plus 1 gibt so viel mehr als 2 – diese Weisheit gilt auch für das Wirtschaftsleben. Wenn man den Einsatz, die Persönlichkeiten und Erfahrungen sowie Kompetenzen aller Mitglieder eines Teams gut kombiniert und die Zusammenarbeit fördert, können alle Mitarbeitenden ihre Stärken richtig einbringen und gemeinsam eine Top-Leistung erbringen. Doch gemeinschaftlicher Erfolg ist kein Zufallsprodukt, sondern entsteht nur, wenn einige wichtige Faktoren erfüllt sind.
Gemeinsames Ziel und eine gute Kommunikationskultur
Was braucht es also, dass ein Team erfolgreich sein kann? Hier die wichtigsten Tipps:
- Zuallererst müssen die Team-Mitglieder ein gemeinsames Ziel verfolgen und die gleiche Vision teilen. Das Ziel und die gestellte Aufgabe müssen motivierend sein für die Beteiligten. Sie müssen einen Sinn darin sehen, damit ihre Motivation längerfristig anhält. Und jeder muss erkennen, welchen Beitrag er zur Zielerreichung leisten kann und soll.
- Jedes Team-Mitglied muss bereit sein, seine ganz persönlichen Interessen (z.B. Karriere) im Sinne der Zielerreichung zurückzustellen. „Das ist nicht mein Job“-Ausreden sind zudem fehl am Platz (à la TEAM = toll, ein Anderer macht’s…). Das heisst aber nicht, dass alle alles machen sollen, doch der Wille muss vorhanden sein, anderen zu helfen. Meine Erfahrung ist, dass so gelebtes Team-Denken einer Karriere hilfreich ist, nicht hinderlich. Niemand möchte Egoisten um sich herum. Sie hemmen den Erfolg eines Teams.
- Das Gegenteil von Egoismus ist ein Wir-Gefühl, das auf gemeinsamen Werten und Qualitätsansprüchen beruht. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang der gegenseitige Respekt, indem man pünktlich und verantwortungsbewusst ist, Fristen einhält usw., sich also aufeinander verlassen kann.
- Hilfreich für das Zusammengehörigkeits-Gefühl ist auch das Verbringen von Zeit zusammen abseits des Büroalltags, z.B. in Team-Buildings- oder -Entwicklungs-Anlässen. Die Ausgestaltung und das Ziel solcher Workshops sind abhängig davon, in welcher Phase ein Team ist: neu zusammengesetzt oder schon lange bestehend und gut funktionierend. Aber in welcher Phase Ihr Team auch immer steckt: Kollegen in einem anderem Zusammenhang kennenzulernen, schafft gegenseitiges besseres Kennenlernen und stärkt das Vertrauen in einander.
- Idealerweise sind alle Team-Mitglieder offen für Input – sei es von den Kollegen, vom Chef oder von aussen: also nicht verbissen seine eigene Idee verfolgen, sondern versuchen, neue Perspektiven einzunehmen. So müssen Meinungsverschiedenheiten nicht negativ sein, sondern können Denkanstösse geben. Die Kreativität wird dadurch angeregt und die Problemlösungs-Fähigkeit gestärkt.
- Erfolgreiche Teams haben eine sehr gute Kommunikationskultur. Man kann sich offen einbringen über alle Hierarchieebenen und Feedback geben, ohne dass dies einem jemand übel nimmt. Dumme Fragen gibt es keine.
- Erfolge werden in guten Teams gefeiert, aber es ist auch allen klar, dass Fehler und Misserfolge möglich sind. Sie sollen einfach als Chance betrachtet werden, gemeinsam daraus zu lernen. Sonst geht niemand Risiken ein, wodurch es auch weniger Innovation und Verbesserungen gibt. Neue Ideen dürfen eingebracht und bisherige Prozesse hinterfragt werden, ohne dass man Angst haben muss.
Klare Regeln und gute Planung
- Es wäre eine Illusion, zu glauben, dass in einem Team immer Friede, Freude, Eierkuchen herrscht. Entscheidend für das Nicht-Eskalieren von Konflikten sind Konsensbereitschaft und klare Regeln, z.B. dass man einander aktiv zuhört, nicht unterbricht usw. Diese Regeln werden idealerweise gemeinsam erarbeitet und dokumentiert.
- Wenn dann trotzdem Konflikte entstehen, müssen diese konstruktiv (z.B. mit Ich-Botschaften) und proaktiv angegangen werden – schwelende Konflikte sind die schlimmsten. Missverständnisse müssen ausgeräumt und Reibungsverluste möglichst vermieden werden. Dafür braucht es ein Aufeinanderzugehen und kein Lästern übereinander oder Schuldzuweisungen.
- Ein Effizienzkiller und Frustfaktor sind häufig schlecht vorbereitete und geführte Meetings. Man sollte sich in der Vorbereitung fragen, ob die Themen für (fast) alle relevant sind, was die Kollegen an Informationen brauchen usw. Mehr zum Thema „effiziente Meetings“ (und Effizienzsteigerungen im Allgemeinen) finden Sie in folgendem Blogbeitrag: https://www.stressandbalance.ch/2018/04/10/wie-steigere-ich-meine-effizienz-teil-2/.
- Ebenfalls wichtig sind eine gute Planung und eine Klarheit über die verwendeten Methoden und Verantwortlichkeiten. Es braucht eine genaue Aufgabenverteilung: wer macht was bis wann und mit welchen Tools?
- Bezüglich der idealen Team-Grösse hat man die Erfahrung gemacht, dass eine Gruppe von drei bis sieben Mitarbeitenden gut zusammen funktionieren. Bei mehr als sieben Leuten beginnen sich Grüppchen zu bilden, was das Miteinander behindert.
Sie sehen: erfolgreiche Team-Arbeit ist keine Hexerei. Man muss es einfach machen, und zwar mit viel Bewusstsein.
Viele dieser Erfolgsfaktoren für eine gute Team-Arbeit werden stark durch die Führungskraft geprägt. In meinem nächsten Blogbeitrag werde ich deshalb erläutern, was ein Chef dazu beitragen kann, dass ein Team gut funktioniert und erfolgreich ist.
© Claudia Kraaz